Unter dem Motto "Fun and Sun" präsentiert sich Sölden im Internet.
Vormittag sitzt man in der Höhensonne, abends stürzt man sich ins Söldener Nachtleben.
Und das hat es in sich.
Mit jährlich 300 000 Skitouristen pro Winter gehört Sölden zu den Spitzenreitern unter Österreichs Skiorten.
Keine Frage, dass da die Party nicht zu kurz kommt. Der 3700 Einwohner große Ort im Ötztal wirbt sogar genau damit. Klar- sind doch über 53% der Söldener im Gastronomie- und Fremdenverkehrsbereich tätig.

Von verträumter Glitzerschneeromantik ist hier längst nicht mehr die Rede. Es geht um Glanz und Glamour für Ballermänner.
Sölden ist die alpine Version Mallorcas. Der typische Söldener Skitourist ist Mitte dreißig, männlich, Deutscher.
Überhaupt machen unsere nördlichen Nachbarn aus der Bundesrepublik über 80% der Gäste aus.
Nach den Gründen für die Wahl des Urlaubsortes gefragt hört man hauptsächlich: "apès-ski", "party ohne ende", "saufen bis zum Umfallen" und ähnlich Sinniges.
Und genau das bekommen sie auch.
Jeden Freitag gibt's am Söldener Party-Berg, dem Giggijoch die "Sölden Party" von 13:00-16:30 Uhr.
Das endet dann meistens so:
(junges Mädchen auf der Sölden Party)

Von einer Nacht in Sölden kann man viel lernen. Vor allem, dass zuviel Alkohol verheerende Folgen hat. Und, dass Musik Stimmung machen kann, der man dies nicht im Entferntesten zugetraut hätte. Es geht um Peters Körpermaße und Lieschens Vorlieben.
Egal, ob man sie versteht oder nicht - mitsingen kann jeder und dem dröhnenden Beat kommt man fast nicht aus.

Zahlungskräftigen Gäste aus Russland sind die Hoffnung für die Zukunft. Sie nämlich unterscheiden sich von den Deutschen und Holländischen Urlaubern in zwei Punkten: sie bleiben länger und geben mehr Geld aus. In den vergangenen fünf Jahren gab es einen Nächtigungszuwachs von 200% für russische Gäste in ganz Tirol. Die deshalb in Kitzbühel angedachte so genannte Quote für Touristen mit bestimmter Nationalität gibt es in Sölden nicht.
Im Gegenteil - Sölden wirbt für neue Urlauber aus dem Osten.
So zum Beispiel mit den derzeit stattfindenden Vorbereitungen zur Miss Tschechien Wahl am 24.Feber 2007.
Diese verursachte einigen Medienrummel - den Artikel dazu aus der Tiroler Tageszeitung finden Sie hier.
Aber auch für die Gäste aus Moskau und Umgebung lassen sich die Söldener etwas einfallen. "Die Erfahrung lehrt, dass die Russen gern ausgehen. Es wird daher ein russisches Neujahrsfest geben, eine Russen-Disco, einen russischen Folklore-Abend. Und die 'Nacht des Wolfes', Nachtskilauf mit Wodka und einem russisch sprechenden Moderator", sagt Andrea Saexinger vom Tourismusverband Sölden gegenüber der Wiener Zeitung.

Die Verbindung vom Skiurlaub in Sölden zum Schnapsl liegt auf der Hand. Nur, dass in den seltensten Fällen Tiroler Schnäpse getrunken werden.
Sehr beliebt sind die so genannten Flügerln, ein Mix aus Wodka mit Blutorangengeschmack und einem Energiedrink. Dass die oft nicht besonders skisicheren Touristen nach ein paar dieser "Kurzen" im doppelten Sinne des Wortes ins Tal "fliegen" ist nicht weiter verwunderlich.

Einmal im Jahr ist Sölden der Mittelpunkt der Welt. Jedenfalls der Ski-Welt.


Das ist der FIS Weltcup- Auftakt, der heuer mangels Schnees abgesagt wurde. Zum Leidwesen der heimischen Touristiker und zur Freude der Umweltschützer.

Das österreichische El Dorado der Spassgesellschaft und der vergnügungssüchtigen Après- Ski- Touristen ist und bleibt zweifelsfrei Sölden.
Und das hinterlässt Spuren. Nicht nur im Schnee.